Anfang der 80er Jahre

„ESV-Jugend gewann“
lautete die Überschrift einer Meldung in der RHEINPFALZ
am 15.12.1980 mit folgendem Bericht

 „Die D1-Jugendmannschaft des Eisenbahner-Sportvereins 1927 Ludwigshafen (ESV)siegte bei einem vom FC Dahn ausgerichteten Hallenfußballturnier. Die Jugendteams des 1. FC Kaiserslautern, des FV Malsch und des VfB Pirmasens schaltete die ESV-Jugend aus. Im Finale gelang ein knapper 1:0 Erfolg gegen die favorisierte Mannschaft des FK Pirmasens.“

Anmerkung zu der erfolgreichen D-Jugend, schon in der Saison 1979/80:
In der Verbandsrunde wurde das Team „nur“ Vizemeister mit einem super Torverhältnis von 190:45; mit dem LSC (der Ludwigshafener SC wurde 2014 weltbekannt durch André Schürrle, beim LSC ausgebildet und im WM-Endspiel der Vorlagengeber zum Siegtor durch Mario Götze) punktgleich an der Spitze, zog der ESV bei zwei Entscheidungsspielen leider den Kürzeren (0:1 und 0:0).

Im Pokalendspiel revanchierte sich aber die Mannschaft von Trainer Gerhard Geis (Co-Trainer Hans Fast und Betreuer Wilhelm Metz). Pokalsieger im Kreis Ludwigshafen wurde der ESV mit einem verdienten 2:0 Sieg gegen den LSC!

V. li. st. Trainer Gerhard Geis, Slobodan Vasic, Zdravko Ladan, Serafino Totaro, Ramon Bombis, Bruno Megner, Norbert Halfmann, Ralf Sattler, Ignazio Benenati
v. li. unten Matthias Nothaft, Ralf Vetter, Uwe Will, Leonardo Messina und Christian Geis.
Auf dem Foto fehlen Volker Geis und Benjamin Kalic.

Wie der ESV in der Halle, richtete der MSV Ludwigshafen am 09./10.06.1979 sein traditionelles 7. Internationales Heinz-Sattler-Gedächtnisturnier für die D-Jugend aus. Der MSV war stets mit seinen Mannschaften bei den ESV-Turnieren – und umgekehrt, 1979 war die ESV-D1-Jugend sogar zu vorgenanntem Turnier eingeladen. Acht Mannschaften kämpften auf dem Platz an der Kalmitstraße (am Mundenheimer Bahnhof) um die Pokale. Neben dem MSV und dem ESV waren das der FC Basel, Austria Salzburg, 1. FC Köln, Borussia Mönchengladbach, Darmstadt 98 und Hannover 96. Ergebnisse uninteressant – für die Ludwigshafener Jungs waren die Begegnungen mit den Altersgenossen so bekannter Verein jedoch eines ihrer unvergesslichsten Erlebnisse in ihrer Fußball-Jugendzeit.

„Jung-Kicker Leckerbissen“
lautete die Überschrift einer zweiten Meldung in der RHEINPFALZ am selben Tag

„Einen besonderen Leckerbissen für Freunde des Jugendfußballs bietet der Eisenbahner-Sportverein (ESV) im neuen Jahr. Am Samstag, dem. 3. Januar 1981 und am Sonntag, dem 4. Januar findet von 9 bis 17 Uhr in der Tribühnenhalle des Schulzentrums Mundenheim das 8. Nationale Hallenturnier für E–, D-, C- und B-Jugendmannschaften statt. Neben den Mannschaften des Gastgebers kämpfen 20 weitere Jugendmannschaften um die ausgesetzten wertvollen Preise. In jeder Altersstufe kämpfen je 2 Gruppen zu je 3 Mannschaften um den Sieg.“

„ESV in allen Endspielen
war die Überschrift eines großen, zweispaltigen Berichts mit Foto über das Turnier, in der RHEINPFALZ am 08.01.1981:

Bericht in Stichpunkten:

  • Rund 500 Zuschauer sahen an den zwei Spieltagen von den Schiedsrichtern hervorragend geleitete Jugendspiele.
  • E-Jugend: Der ESV wird Turniersieger nach einem 3:2 im Siebenmeterschießen gegen den SV Südwest Ludwigshafen.
  • D-Jugend: Der 1. FC Kaiserslautern siegt im Endspiel gegen den ESV 3:0 (Revanche für Dahn!).
  • C-Jugend: Im spannendsten Endspiel des Turniers gewann, durch ein Eigentor des ESV, die Mannschaft des LSC mit 3:2.
  • B-Jugend: Die Mannschaft des ESV siegte. Der FV Viktoria Bruchmühlbach konnte den ESV auch im Endspiel nicht stoppen.

Anmerkungen
zu den traditionellen Hallenfußball-Turnieren des ESV

1981 richtete die Fußballjugendabteilung des ESV ihr 8. Turnier aus, weitere dieser Art folgten. Zu der Zeit gab es noch nicht die Verbands-Hallenfußballmeisterschaften für den Jugendfußball – die Jugendlichen freuten sich daher, wenn es im Winter Turnierangebote der Vereine gab, um ihrem Hobby in der Halle nachgehen zu können.

Sehr viele – der Jugend entwachsenen – Fußballer, erinnerten sich in der Winterpause gerne an die ESV-Hallenturniere der Fußballjugend, an denen sie, mit großer Begeisterung und stets vor vielen Zuschauern, teilgenommen hatten. Inzwischen erfolgreichen Spielern in den 1. Mannschaften namhafter Vereine in Ludwigshafen, fehlte ihnen das Angebot in der Halle ein großes Turnier zu spielen. Die Forderungen wurden lauter – und so wurde schließlich 1982 die Stadtmeisterschaft im Hallenfußball ausgerufen – und es zeigte sich, eine sehr gute Entscheidung. 1982 fand die erste Hallenfußball-Stadtmeisterschaft in der Friedrich-Eberthalle statt (Meister wurde der FC Arminia Ludwigshafen); 2020 (2021 Ausfall, Corona geschuldet) hieß der Meister der – inzwischen – 39. Stadtmeisterschaft SV Südwest Ludwigshafen.

Durchaus kann man also sagen, die ESV-Hallenfußballturniere der Jugend gaben den Anstoß für die Ausrichtung der Stadtmeisterschaft!

Anmerkungen
zur Organisation von Veranstaltungen

Diese waren nur möglich, weil die Fußballjugendabteilung ein Team von vielen Helfern und Helferinnen hatte, in der Regel Ehepaare, bestehend aus Teilen der Elternschaft der Spieler und den Betreuern und Trainern der Mannschaften. Sie waren, teils im mehrtägigen Einsatz bei den Turnieren im Winter, wie im Sommer, bei der ESV-Sportwoche, bei den ESV-Sportfahrten im In- (z. B. in München, Hamburg, Stutgart, Frankfurt/Main, Freiburg /Brsg,) und Ausland (z. B. im April 1980 mit der D-, C- und B-Jugend nach Frutigen (Schweiz) und im April 1981 mit der D- und C-Jugend erstmals nach Havering (ein Stadtbezirk von London – englische Partnerstadt von Ludwigshafen) sowie natürlich bei den Heim- und Auswärtsspielen (mit Pkw) in der Saison.

Anmerkungen
zu den bekanntesten ESV-Jugendspielern in der Zeit

In der Stadtauswahl, die es damals noch gab, spielten in der

  • B-Jugend Wolfgang Ruf und Helmut Brendel,
  • C-Jugend Frank Sowa und Helmut Brendel,
  • D-Jugend Bruno Megner, Mathias Nothaft und Slobodan Vasic sowie
  • E-Jugend Volker Geis, Bernhard Hellmann und Uwe Reuther.

Das größte Talent in der ESV-Jugend kam vom TuS Oggersheim aus der E-Jugend zum ESV. Unser unvergessener Fußballjugend-Trainer Edmund Burkhard, ebenfalls Oggersheimer wie Helmut Brendel, erkannte dessen Talent und holte ihn zum ESV unter seine „Fittiche“. Die „Schule“ hatte Folgen: Helmut wurde Stadtauswahlspieler in der D- und C-Jugend und wurde als erster ESV-Spieler in die Südwest-Auswahl berufen.

Das hatte Auswirkung insofern, dass Ernst Diehl (ehemals Spieler, sogar Spielführer des 1. FC Kaiserslautern bis 1978, danach Trainer in der Jugendabteilung und Co-Trainer bei der Profis) das Talent des hoffnungsvollen, 15jährigen Ludwigshafener Torjägers (in der Saison 1979/80 erzielte Helmut in den Punkt-, Freundschafts- und Pokalspielen 122 Tore für den ESV!) schon einige Zeit beobachtet/erkannt hatte.

Nach Ende der Saison 1979/80, in der ESV-C1-Jugend, wechselte Helmut zum 1. FCK in die B-Jugend – und das im besten Einvernehmen zwischen den beiden Clubs; den notwendigen Schulwechsel nach Kaiserslautern und das Wohnen in einer FCK-Fan-Familie organisierte übrigens der damalige  2. Vorsitzende des 1. FCK Udo Sopp. Nicht verwunderlich, dass Helmut Brendel recht bald zum Stammspieler in der B1-Jugend des 1. FCK und in der deutschen Schülernationalmannschaft wurde (z. B. fünf Tore gegen Ungarn und zwei Tore im Wembley-Stadion beim Sieg gegen England – und mit der B-Jugend wurde er Deutscher Meister). Leider endete seine hoffnungsvoll begonnene Karriere im Profi-Fußball bereits im zweiten A-Jugend-Jahr beim 1. FCK aus rein privaten Gründen; Helmut kehrte zum ESV zurück, wurde aktivisiert und spielte in der 1. Mannschaft in der B-Klasse.

DIE RHEINPFALZ berichtet in einem größeren, zweispaltigen Artikel am 28.05.1980 unter der Überschrift „Helmut Brendel zum 1. FCK“ über den bevorstehenden Vereinswechsel und in der Ausgabe vom 07.11.1980 über Helmut Brendel mit der Überschrift „Torejagd beim ESV gelernt“ und einem Foto von Helmut mit seiner Mutter Ingeburg „Inge“ Brendel beim ESV-Sportball 1980. Der ESV würdigte seine Leistungen und sagte Danke beim ESV-Sportlerball im Oktober 1980 mit der Kür zum „ESV-Sportler des Jahres“.
Helmuts Mutter ist kurz vor ihrem 93sten Geburtstag am 24. Juni 2021 verstorben. Auch der ESV wird sich an Inge gerne – und in Dankbarkeit – erinnern.

Hier nun Fotos unserer drei jüngsten Mannschaften aus dieser Zeit

E1-Jugend, Saison 1979/80
E1-Jugend, Saison 1979/80: St. v. li. Trainer Hans Lang, Michael Haber, Stephan Baum, Rossel, Thorsten Gnägy, Andreas Brandenburger (Spielführer), Mustafa und Betreuer Werner Brandenburger, kniend v. li. Markus Springer, Michael Lang, Frank Storzum, Torwart Michael Keck, Uli Ruf, Markus Schöniger und Frank Drieß
D1-Jugend, Saison 1979/80
D1-Jugend, Saison 1979/80: St. v. li. Co-Trainer Ralf Michel, Michael Schreiber, Oliver Horwedel, Michael Vogiatzoglou, Ramon Bombis, Hans Ehemann, N.N., Andreas Bischof-Tietz,  Trainer Hans Fast, kniend v. li. Jürgen Gunst, Uwe Reuther, Torwart Michael Paty, Volker Geis und Bernd Hellmann
C1-Jugend im Mai 1980
C1-Jugend im Mai 1980: St. v. li. A. Schuhmacher, Roger Heel, Helmut Brendel, Marco Pontes, Kosta Berberis und Michael Weiler, kniend. v. li. Dieter Hahn, Bruno Megner, Slobodan Vasic, Torwart A. Meyer, Ralf Rauch und liegend/sitzend v. li. Dietmar Warth, Frank Sowa und Michael Hellmann

Texte: Rainer Winkler
Fotos: ESV-Archiv (3) und DIE RHEINPFALZ am 07.11.1980

Eisenbahner-Sportverein 1927 e. V.

Eisenbahner-Sportverein 1927 e. V.